Der AvD veranstaltete zum 43. Mal seinen Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Zusätzlich feierte Maserati ein rundes Jubiläum. Das Wetter war wechselhaft und von heiß bis frisch und mal klar, mal disig. Kein Wunder das sehr viele Oldtimer- und Motorsport-Enthusiasten angereist waren. 52.000 hat der AvD gezählt. Das Kommen hat sich auch dieses Mal wieder gelohnt, denn es wurde in den 3 Tagen sehr viel geboten. Beeindruckende und teilweise sehr seltene, historische Rennfahrzeuge lieferten sich faszinierendsten Rennen.
Der 50. Geburtstag von Maserati war möglicherweise der Anlass, dass mehr Fahrzeuge dieser Marke vertreten waren als in den Jahren davor. Besonders beeindruckend waren hier natürlich die Grand Prix Rennwagen die in verschiedenen Klassen (2 bis 6) starteten.
Eigentlich war alles beeindruckend. In den über 20 Rennen und Gleichmäßigkeitsprüfungen präsentierten sich rasante Klassiker aus allen sportlichen Kategorien.
Die historischen Formel 1 Fahrzeuge zum Beispiel, die mit sehr hoher Geschwindigkeit und ohrenbetäubenden Lärm zwischen Tribüne und Boxengasse durchrasten, um dann im letzten Moment vor der nächsten Kurve zurasten, Flammen spuckend abzubremsen. Ähnlich war es auch bei dem Revival Deutsche Rennsport-Meisterschaft, wo 2 bis 4 Liter Rennwagen um die Plätze kämpften. Ford Escort, Capri RS oder Turbo, Porsche 911, 935 und die BMW 320, 2002 usw. zeigten und ließen hören was in ihnen steckt. In dem blauen 3 Liter Opel-Commodore von 1970 steckte zum Beispiel ein Motor der Firma „Gerent - Rennsporttechnik" mit Querstrom-Zylinderkopf, der richtig Dampf machte. Beim ersten Trainigslauf gab es noch kleinere Probleme, die Firma Gerent jedoch noch rechtzeitig bis zum Rennen beheben konnte.
Nicht nur bei dem Opel wurde in den Pausen zwischen den Rennen geschraubt, eingestellt und kleinere Blessuren beseitigt. Abgescherte Habwellen, geplatzte Wasser- oder Öl-Schläuche und vieles mehr wurde ersetzt. Besucher des Fahrerlagers durften zuschauen, selbst erfahren und fühlen wie Rennbetrieb geht. Geht gut, ist hochinteressant.
Dicht umlagert waren nicht nur die besonders seltenen oder leistungsstarken Rennfahrzeuge. Auch berühmte Gäste, wie der dreifache Le-Mans-Sieger und aktuelle Sportwagen-WM-Pilot André Lotterer im Revivallauf Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) an den Start. Bei Skoda gehörte unter anderem der siebenmalige Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle zu den Stargästen. Er pilotierte einen Skoda 130 RS auf der Nordschleife. Der sechsfache Le-Mans-Sieger Jacky Ickx war im Porsche Classic - Zelt dicht umlagert, als er dort Autogramme gab.
Schon am Freitag gab es darüber hinaus ein Jubiläum zu feiern, als die 25. Auflage des AvD-Historic-Marathon für Tourenwagen und GTs das Wochenende eröffnete. Marcus von Oeynhausen / Frank Stippler (Jaguar E-Type) konnten das vierstündige Endurancerennen zum sechsten Mal als Gesamtsieger beenden. Stark besetzt war auch das Feld der Vorkriegsfahrzeuge, dass die Veranstaltergemeinschaft in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Schnauferl Club (ASC) an den Ring gelockt hatte. Hier waren Fahrzeuge, wie der legendäre Kompressor-Mercedes zu sehen, mit dem Rudolf Caracciola im Jahr 1927 das Eröffnungsrennen des Nürburgrings gewann. Das auch diese Fahrzeuge mit vollem Einsatz und dicht am Grenzbereich auf dem Ring bewegt wurden, war gut zu erkennen. Der blaue Bugatti mit der Startnummer 77 und sein Fahrer, zeigten in beeindruckender Weise was in diesem Fahrzeug steckt hat schon beeindruckt. Die anderen Vorkriegsracer von Bentley, Mercedes, Veritas, BMW usw waren natürlich auch hoch interessant. Dass wirklich nichts geschenkt wurde konnten die Besucher auch in dieser Klasse sehen. Der grüne Lagonda LG 45 wurde bei einem Überholmanöver beschädigt und musste das leider Rennen abbrechen.
Organisatoren freuen sich über gelungene Veranstaltung.
Für die Veranstalter zog Volker Strycek als AvD-Sportpräsident ein durchweg positives Fazit: „Der tolle Zuschauerzuspruch und die stark besetzten Starterfelder in allen Rennen zeigen mir, dass wir auf Veranstalterseite die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Der AvD gehört mit seinen Partnern zu den Wegbereitern des historischen Motorsports in Deutschland und feiert in diesem Jahr beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix die größte Veranstaltung seines Motorsportkalenders. Das bedeutet für uns eine Verpflichtung, als zuverlässiger Partner für Teilnehmer und Teams eine Veranstaltung auf hohem Niveau anzubieten." Neben der positiven Resonanz auch von Teilnehmerseite zeigt sich für den langjährigen aktiven Rennfahrer auch an einer anderen Seite die Stärke der Organisatoren: „Man sollte nicht unterschätzen, dass auch im historischen Motorsport um jeden Zentimeter und jede Hundertstelsekunde gekämpft wird", so Strycek, der etwa als Deutscher Tourenwagen-Meister von 1984 und langjähriger Opel-Motorsportchef über viel Motorsporterfahrung verfügt. „Wir bieten deshalb allen Beteiligten ein großes Maß an Sicherheit. Unsere sportliche Organisation arbeitet in allen Bereichen auf Formel-1-Niveau – und das ist ein Garant für faire und sichere Abläufe."
Berichte und Fotos sowie die vollständigen Starter- und Ergebnislisten vom Wochenende gibt es unter www.avd-oldtimer-grand-prix.de